St. Petersburg

 
St. Petersburg ist die nördlichste Millionenstadt und hat ca. 5 Millionen Einwohner. Wenn Sie es einrichten können, versuchen Sie, die Stadt in den "Weißen Nächten" im Juni zu besuchen. Es ist ein besonderes Schauspiel, wenn die Sonne nicht mehr untergeht. St.Petersburg bereitet sich derzeit auf das 300-jährige Jubiläum seiner Gründung durch Peter den Großen vor, das im Jahr 2003 ansteht. Dadurch ist derzeit fast alles eingerüstet. Die Museen sind trotzdem zugänglich. Vielleicht ist es besser, erst 2004 wieder nach St.Petersburg zu reisen.

 

St. Petersburg besticht im Gegensatz zu Moskau durch seine großen Paläste. Die Stadt wurde im Jahr 1703 durch Peter den Großen an der Newa gegründet. Die Stadt ist komplett aus Stein gebaut. Holzhäuser, wie sonst in Russland typisch, waren verboten. Die Stadt steht auf sumpfigem Boden und wird von vielen Kanälen durchzogen. Deshalb wird sie auch das "Venedig des Nordens" genannt.
Der instabile Boden ist auch der Grund, daß hier die Metro noch tiefer in die Erde führt, als in Moskau.
Ein Wahrzeichen St. Petersburgs ist die weithin sichtbare Isaakkathedrale. Sie ist der drittgrößte Kuppelbau der Welt. Die Kirche war seit 1928 ein Museum, doch seit 1990 finden auch wieder Gottesdienste statt.
Die Kuppel kann man besteigen. In einer Höhe von 43 Metern hat man einen tollen Rundblick über die Stadt.

Tgl. außer Mi. 11-18 Uhr
Turm 11-17 Uhr
Metro Newskij Prospekt

An die Basiliuskathedrale im Moskau erinnert die Christi-Auferstehungskirche am Gribojedowkanal. Sie wurde an der Stelle erbaut, wo Alexander II. einem Attentat zum Opfer viel. Deshalb wird sie auch "Erlöserkirche auf dem Blute" genannt. Über den blutbespritzten Pflastersteinen wurde aus Halbedelsteinen ein Baldachin errichtet.

Einen besonders schönen Blick auf die Kirche hat man von der Bankbrücke über den Gribojedowkanal. Sie ist Ziel jeder Kanalfahrt. Tolle Fotomotive erschließen sich bei einer Wasserrundfahrt.

Die Kirche wurde von 1883-1907 erbaut. Sie besteht aus 5 Hauptkuppeln und einem goldenen Glockenturm. An den Innen- und Außenwänden sind auf  7000 Quadratmetern Mosaike zu sehen, die teilweise vom russischen Märchenmaler Wasnezow stammen.
Vor kurzem ist die Kirche restauriert  und als "Museum des Russischen Mosaiks" wiedereröffnet worden.

Metro: Newskij Prospekt

Innerhalb der Peter-und-Paul-Festung befindet sich die Peter-und-Paul-Kathedrale mit ihrem 122 Meter hohen Turm. Er war lange Zeit das höchste Bauwerk St. Petersburgs. (Derzeit leider eingerüstet.)
Die Kirche ist die Grabstätte der Zaren. Hier sind u.a. die Gräber von Peter dem Großen, von Katharina I. und seit 1998 auch die sterblichen Überreste der letzten Zarenfamilie, der Romanows zu besichtigen.
Sehenswert in der Kirche ist auch die große Ikonenwand.
Auf dem Festungsgelände befindet sich auch der Münzhof, in dem seit 1724 Münzen und Medaillen geprägt werden.
Dahinter liegt die Trubezkoj-Bastion. Sie diente als Gefängnis für die Zarengegner. Künstler wie z.B. Dostojewskij wurden dort gefangen gehalten.
Seit 1927 wird traditionell jeden Mittag um 12 Uhr ein Schuß von der Festung abgegeben.

Festung ist tgl. geöffnet
Kathedrale und Gefängnis: tgl. außer Mi 10-17 Uhr
Metro: Gorkowskaja

Ein Muß in St.Petersburg ist der Besuch der Eremitage. Sie ist eines der größten Museen der Welt. Die Eremitage besitzt ca. 3 Millionen Ausstellungsstücke von denen aber nur 65.000 in 400 prächtigen Räumen ausgestellt werden.. Man sieht u.a. Gemälde von da Vinci, Rubens (42 Stück!), Rembrand (25 Stück!), Matissee, Picasso und Cézanne.
Außerdem gibt es noch 5 weitere Abteilungen zu besichtigen. Man kann in einer Sonderausstellung das "Gold der Skythen" sehen. Auch Kunst und Kultur der griechisch-römischen Antike, eine Münzsammlung und die Repräsentationssäle des damaligen Winterpalastes mit dem Zarenthron können angeschaut werden.
Man sollte beim Besuch der Eremitage Zeit mitbringen, oder eine Führung mitmachen, um einen ersten Überblick zu bekommen.

Tgl. außer Mo. und letzten Mi. im Monat 10.30-18 Uhr
So. nur bis 16 Uhr
Metro: Newskij Prospekt

St. Petersburg wird von mehreren Kanälen durchzogen, dem Fontanka-, dem Gribojedowkanal und der Mojka. An den Ufern der Kanäle befinden sich herrliche pastellfarbene Paläste. Ein Spaziergang entlang des Wassers ist ein besonderes Erlebnis.

Legendär ist die Ermordung des Wunderheilers Rasputin im naheliegenden Jussopow Palast. Er endete danach in der Mojka. Auch Puschkin fand nach einem Duell am Mojkakai den Tod.

Über die Kanäle führen etliche Brücken. Die schönste ist die Bankbrücke über den Gribojedowkanal mit ihren geflügelten Löwen. Von der aus hat man auch einen schönen Blick auf die Christi-Auferstehungskirche. Weiterhin sehenswert ist die Eremitagebrücke. Hier spielte Puschkins Erzählung "Pique Dame". Auch die Kußbrücke und die Leutnant-Schmidt-Brücke über die Newa sind lohnende Ziele.
Die Newabrücken öffnen sich in den Sommermonaten zwischen 1.55-2.55 Uhr und 3.15- 4.50 Uhr, um den Schiffsverkehr passieren zu lassen.

Um die Brücken und Kanäle zu entdecken, empfiehlt sich eine Kanalfahrt. Kleine Boote, die Rundfahrten anbieten, findet man in jedem Kanal und auf der Newa.
Eine Fahrt dauert zwischen 45 und 90 Minuten und die Preise bewegen sich zwischen 100 und 300 Rubel.
Die Boote fahren in den Weißen Nächten bis spät in die Nacht.
25 Kilometer von St.Petersburg entfernt befindet sich Zarskoje Selo (oder auch Puschkin) mit dem Katharinenpalast und dem legendären Bernsteinzimmer. Der Palast wurde von Rastrelli von 1752-1756 in der jetzigen Form vollendet.
Im Krieg wurde er von den Deutschen völlig zerstört und danach bis in in die 60er Jahre wieder aufgebaut.
Die Größe des Palastes (720 Meter lange Fassaden) und der Prunk sind beeindruckend. Die Inneneinrichtung gilt als die aufwendigste aller Zarensommerresidenzen.

Tgl. außer Di. 10-18 Uhr
Vom Witebsker Bahnhof mit der Elektritschka bis Zarskoje Selo
Busse: 371,382

Nach der anstrengenden Schloßbesichtigung kann man sich dann auf etlichen Bänken im Park ausruhen und das Schloß auf sich wirken lassen.
Lohnend ist auch ein Spaziergang im wunderschönen Park mit einem künstlich angelegten See. Außerdem gibt es hier kleine Schlößchen, Teehäuser, eine barocke Grotte, eine Marmorbrücke und die Cameron Galerie zu bestaunen.

Hinter dem Katharinenpalast befindet sich der Alexanderpalast, in dem die letzte Zarenfamilie vor der Revolution lebte. Dieses Gebäude kann allerdings nicht besichtigt werden.

Der große Ballsaal trägt seinen Namen zu recht. Mit seinen 47 Metern Länge und 17 Metern Breite zählt er zu den größten in Europa. Die hohen Fenster und die dazwischen hängenden Spiegel, eingefaßt in vergoldete Holzschnitzereien, verstärken noch den riesigen Eindruck.

In diesem Saal finden auch heute noch Feierlichkeiten und Bälle statt.

Der Höhepunkt unser Russlandreise war das Bernsteinzimmer. Es wird im Moment mit Hilfe eines deutschen Unternehmens rekonstruiert. Im Jahr 2003, zu den 300-Jahr-Feiern sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Aber auch jetzt, es fehlten nur noch zwei Tafeln, waren wir von der Pracht schwer beeindruckt und konnten uns von dem überwältigenden Anblick nicht losreißen. Allein der Besuch dieses Raumes war die Reise wert.

Fotografieren ist erlaubt!

Das Bernsteinzimmer kam 1716 als ein Geschenk vom Preußenkönig Wilhelm I. an Peter den Großen nach Russland. Im 2. Weltkrieg wurde es von den Deutschen gestohlen und ist seitdem verschollen.
Seit 1979 bemühen sich russische Restauratoren um die schwierige Wiederherstellung. Der Bernstein, der verwendet wird, kommt aus Königsberg. Aber es wird auch vom Zoll konfiszierter Bernstein verwendet.

Peterhof befindet sich am Finnischen Meerbusen ca. 30 Kilometer von St. Petersburg entfernt. Es wird auch das "Russische Versailles" genannt. Peter I. ließ es ab 1714 als Sommerresidenz erbauen.
Im Park sprudeln 140 Springbrunnen, Kaskaden und Spaßbrunnen, die alle ohne Pumpen funktionieren. Es wird nur das Niveaugefälle zwischen den Speicherteichen und den Fontänen ausgenutzt.
Außerdem sind im Park kleine Paläste und Pavillons zu besichtigen, die von Teichen umgeben sind. Dort kann man Forellen fangen und sie gleich braten lassen.
Auch Peterhof wurde im Krieg fast völlig zerstört, dann aber nach alten Fotos wieder aufgebaut und kann seit den 60er Jahren erneut besichtigt werden.

Tip: Besuchen Sie Peterhof nur im Sommer, denn die Fontänen sind nur von Mitte Mai bis Mitte September angeschaltet.
Vermeiden Sie die Wochenenden, da ist es besonders voll.
Fahren Sie mit dem Tragflächenboot "Meteor" von der Anlegestelle vor der Eremitage ab. Fahrzeit: ca. 30 min
Großes Schloß tgl. außer Mo. 11-18 Uhr
Park: 9-21 Uhr

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